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Ökostrom

Mit der Wahl des richtigen Ökostrom-Tarifs können Sie einen echten Beitrag zur Energiewende leisten.

Ökostrom bezeichnet Strom, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse erzeugt wird. Eine gesetzliche Definition existiert in Deutschland nicht, jedoch gelten folgende Kernmerkmale:

  • Herkunftsnachweis: Strom muss durch Zertifikate (z. B. Herkunftsnachweise) als aus erneuerbaren Quellen stammend gekennzeichnet sein.

  • Keine Atom- oder Kohleanteile: Echte Ökostromprodukte enthalten keine Energie aus fossilen Brennstoffen oder Atomkraft.

Doch Achtung, Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom!

Es gibt Tarife, bei denen Strom aus teils jahrzehntealten, lange abgeschriebenen Kraftwerken verkauft wird - und Tarife, für die neue Anlagen gebaut werden.

  • Die ersteren sind oft billig - bringen Klima und Umwelt in der Regel aber keinen Vorteil, weil die Kraftwerke in der Regel sowieso laufen würden. Lediglich die Betreiber steigern so ihre Erlöse.

  • Nur die zweiten (mit Neubauquote) gewährleisten eine ökologische Wirkung, weil diese den Ausbau erneuerbarer Energie wirklich voran bringen.

  • Und dann gibt es noch Tarife, die mittels CO2-Zertifikaten (RECS) einfach, aber legal "grauen" Netzstrom zu "grünem" Ökostrom umettikettieren.

Qualitätssiegel

Achten Sie beim Abschluss eines Ökostrom-Vertrages auf aussagekräftige Qualitätssiegel. Von der Stiftung Warentest werden derzeit vor allem zwei Siegel als besonders Vertrauenswürdig eingestuft:

1. ok-power-Label

  • Kernkriterien:

    • 100% Erneuerbare Energien: Strom muss ausschließlich aus Wind, Wasser, Biomasse, Photovoltaik, Geothermie oder Klärgas stammen.

    • Keine Beteiligung an Atom-/Kohlekraftwerken: Anbieter dürfen keine finanziellen Anteile an bestehenden oder geplanten Kohle- oder Atomkraftwerken halten.

    • Verbraucherschutz: Verträge müssen ohne Vorkasse oder Mindestabnahmemengen sein.

    • Beitrag zur Energiewende: Anbieter müssen über staatliche Förderung hinaus Projekte zur Systemintegration (z. B. Netzstabilisierung) oder Neubauquote (z. B. 33% aus zusätzlichen Neuanlagen) fördern.

  • Besonderheiten:

    • ok-power-plus: Für Anbieter, die ihren gesamten Stromabsatz zertifizieren lassen.

    • Jährliche Überprüfung: Kriterien werden jährlich durch einen Expertenrat angepasst.

2. Grüner Strom Label (GSL)

  • Kernkriterien:

    • 100% Erneuerbare Energien: Strom stammt aus nachhaltigen Anlagen.

    • Fondsmodell: Anbieter müssen pro kWh einen festen Betrag (z. B. 1 Cent bei Privathaushalten) in den Ausbau neuer Erneuerbare-Energien-Projekte investieren.

    • Keine Atom-/Kohlebeteiligungen: Unternehmen dürfen nicht an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt sein.

  • Ziel: Förderung der Energiewende durch direkte Finanzierung neuer Projekte.

Bei TÜV-Siegeln und RECS-Zertifikaten sollte man dagegen aus verschiedenen Gründen vorsichtig sein:

Manch ein Ökostromanbieter schmückt sich zwar mit TÜV-Siegeln – als Verbraucher sollte man aber stets genau hinschauen, was mit diesen Siegeln eigentlich genau bescheinigt wird. Oftmals bezieht sich ein TÜV-Siegel beispielsweise einfach nur darauf, dass der Anbieter eine versprochene Preisgarantie wirklich einhält – über die Herkunft des Stroms wird in diesem Fall gar nichts ausgesagt. Es gibt aber auch spezielle TÜV-Siegel (wie z.B. EE01 oder EE02 vom TÜV Nord), die bestätigen, dass der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Die sogenannten RECS-Zertifikate werden von Verbraucherschützern zum Teil heftig kritisiert: Der (völlig legale) Handel mit RECS-Zertifikaten ermöglicht nämlich, dass ein Anbieter, der eigentlich Atom- oder Kohlestrom liefert, einfach nur den Namen Ökostrom von einem Ökostromanbieter mit entsprechenden Zertifikaten kauft. In diesem Fall würde also Atomstrom ganz einfach zu Ökostrom umetikettiert.

Fazit

Das ok-power-Label und das Grüner Strom Label gelten als vertrauenswürdigste Siegel, da sie über die reine Herkunft hinaus zusätzliche Qualitätskriterien wie Neubauquoten oder Fondsmodelle vorschreiben. TÜV-Zertifikate und RECS-Zertifikate werden aufgrund fehlender Transparenz und geringerer ökologischer Wirkung kritisiert.

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