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Fassade

Die Fassadendämmung ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Erhöhung des Wohnkomforts. Sie reduziert den Heizbedarf, verhindert Wärmebrücken und steigert den Wert eines Gebäudes. Es gibt zwei Hauptsysteme für die Dämmung der Außenwände: das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und die hinterlüftete Fassade.

 

1. Was ist der Unterschied zwischen Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und hinterlüfteter Fassade ?

  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS):

    • Die Dämmplatten werden direkt auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und mit einem Putzsystem überzogen.

    • Ist kostengünstig, schnell installierbar und weit verbreitet.

    • Nachteil: Schäden durch mechanische Belastung oder Feuchtigkeit sind schwer zu lokalisieren und zu beheben. Zudem sind die Komponenten am Ende ihrer Lebensdauer oft schwer für ein Recycling zu trennen. 

  • Hinterlüftete Fassade:

    • Besteht aus einer Dämmschicht und einer außenliegenden Verkleidung (z. B. Holz, Metall, Schiefer) sowie einer dünnen Luftschicht dazwischen.

    • Die Luftzirkulation sorgt für Feuchtigkeitsabtransport und längere Haltbarkeit.

    • Durch die "sortenreinen" Schichten sind Rückbau und Recycling in der Regel problemlos. 

    • Nachteil: Höhere Kosten und aufwendigere Montage als WDVS.

 

2. Ein Überblick über verschiedene Dämmstoffe und ihre Eigenschaften

  • Polystyrol (Expandiertes Polystyrol, EPS oder feuchteresistentes Extrudiertes Polystyrol, XPS)

    • Vorteile: Günstig, gute Dämmwerte, leicht zu verarbeiten.

    • Nachteile: Brennbar (auch mit Flammschutzmittel), geringe Diffusionsoffenheit, insbesondere beim XPS problematische Entsorgung. Außerdem geringe Masse, daher schlechterer sommerlicher Wärmeschutz. 

  • Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle)

    • Vorteile: Nicht brennbar, diffusionsoffen, gute Schalldämmung. Höhere Masse als Polystyrol, daher besserer sommerlicher Wärmeschutz. 

    • Nachteile: Kann Feuchtigkeit aufnehmen, Verarbeitung kann stauben. Höhere Kosten als Polystyrol. 

  • Holzfaser, Zellulose

    • Vorteile: Nachhaltig, feuchteregulierend, diffusionsoffen, gute Speicherfähigkeit für Wärme, daher guter sommerlicher Wärmeschutz.

    • Nachteile: Höhere Kosten, aufwändigere Montage.

 

3. Warum sollte ich die Fassadendämmung bis ins Erdreich führen?

Die Dämmung sollte möglichst bis ins Erdreich (idealerweise bis auf Frosttiefe (80 - 100 cm), mindestens aber bis 50 cm unter Unterkante Kellerdecke) geführt werden, um Wärmebrücken im Sockelbereich zu vermeiden. Eine lückenhafte Dämmung kann hier zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung im Wohnraum führen.

Für eine solche Perimeterdämmung in Bereichen mit Feuchtigkeitsbelastung kann druckfestes XPS oder Schaumglas verwendet werden. Sollte das Gebäude keinen Keller aufweisen, müssen Arbeiten am Fundamentbereich mit Vorsicht ausgeführt werden, damit dieses nicht destabilisiert wird. 

 

4. Welche Herausforderungen gibt es bei Bauteilanschlüssen?

  • Fenster:

    • Die Dämmung sollte in die Laibungen geführt werden, um eine durchgehende Wärmedämmebene zu schaffen. Die Laibungsdämmung sollte idealerweise 30 mm oder stärker sein. 

    • Unter Umständen erleichtern Vorbaurollläden oder Laibungsdämmungen mit speziellen Profilen die Anschlüsse.

    • Die außenliegenden Fenstersimse sollten abgedichtet oder mit einer zweiten wasserführenden Ebene (z. B. Folie) versehen werden, damit Schlagregen nicht hinter dem Fensterblech in die Dämmung läuft. Zudem sollten diese Bleche mit einer Dehnfuge zum Putz ausgeführt werden, um Risse durch Wärmeausdehnung zu vermeiden. 

  • Dachanschluss:

    • Der Anschluss zwischen Fassadendämmung und Dach muss wind- und schlagregendicht sowie wärmebrückenfrei ausgeführt sein.

    • Hierzu sollte die luftdichte Ebene des Daches (z. B. Dampfbremsbahn) luftdicht am Mauerwerk angeschlossen werden. 

    • Die (ggf. später angebrachte) Dämmung des Daches sollte rund 20 cm über die Bestandsfassade des Gebäudes hinaus geführt werden. Dann kann eine Fassadendämmung später lückenlos von unten angeschlossen werden. 

    • Dach und Fassadenputz müssen sich gegeneinander bewegen können. Hierzu wird beispielsweise ein so genannter "Kellenschnitt" gesetzt. 

  • Balkone und Vorsprünge:

    • Auskragende Bauteile wie Balkone und Vorsprünge können wie "Kühlrippen" wirken. Sollen sie erhalten werden, sollten sie auch mit (ggf. dünnerem) Dämmstoff versehen werden. 

    • Alternativ kann geprüft werden, ob der (im Bestand oft durchgehend betonierte) Balkon abgeschnitten und mit eigener (z. B. Holz-) Konstruktion neu vor die Fassade gestellt werden kann. 

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